sonargemeinschaft
DIRK RAULF saxophones, bass clarinet, toy pianos
FRANK SCHULTE live-electronics & turntables

Elektronisch generierte Klänge - mal zerbrechlich, mal krude; mal minimalistisch, mal Klanggewitter; mal abstrakt, mal liedhaft.
Sopran-, Tenor-, Bariton- und Bass-Saxophon sowie Bass- und Kontrabassklarinette und gelegentlich Spielinstrumente als analoge Dialogpartner: solistisch, melodisch, emotional.

In der Lippstädter Synagoge vom 10. bis 12. Dezember 2021: d.o.o.r mit Frank Schulte, Elektronik (oder, anders gewendet, sonargemeinschaft mit Oona Kastner, Stimme). Ein völlig neues Repertoire, das an diesen Tagen uraufgeführt und aufgenommen wird.

Videos unserer Konzerte vom Dez. 2019 gibt es HIER und HIER.

Mit Frank Schulte, Klangdesigner, Improvisator, Mulitmediakünstler aus Köln, verbindet mich eine langjährige künstlerische Partnerschaft: "Teatime" und verschiedene Projekte in den 90ern, gemeinsame Arbeit an Theater- und Filmmusiken und im Künstlerkollektiv "membran", Aufträge vom Goethe-Institut und vom WDR, gemeinsame CDs, unter anderem bei unserem Label POISE...

Am 13.12.2007 gab es ein Konzert gemeinsam mit Fred Frith im Kölner LOFT. Der Live-Mitschnitt dieses Trio-Auftritts wurde unter dem Titel "Drift" 2008 auf POISE als CD veröffentlicht.

Hier gibt es eine begeisterte Rezension von der Downtown Music Gallery/New York.

Und Rigobert Dittmann schreibt in Bad Alchemy Nr. 59:
"Der Multisaxophonist Dirk Raulf und der Electronicwizard Frank Schulte produzieren seit 1995 gemeinschaftlich Bühnenmusiken und Hörspiele, aber erst 2007 machten sie, nachdem ein Auftritt in Raulfs Konzertreihe Bitte nicht füttern gut geklappt hatte, den Schritt, auch als freies Improteam anzutreten. Raulf, von 1988-94 ein Kölner Saxophonmafioso, hat seitdem weitergemacht mit dem Sänger Gerd Köster als NOX, mit dem Trio Monkey House und dem Basssaxophon-Vierer Deep Schrott. Hier hört man ihn zuerst eine knappe halbe Stunde lang in tagträumerischer Zweisamkeit mit dem ganz delikat pixelnden oder wie Insekten schwirrenden Schulte als einen Poeten, dessen mundgeblasene Kopfgeburten von einem träumerischen Kopf und einem großen Herzen zeugen. In den folgenden gut 40 Min. mit Frith, am 13.12.2007 im Kölner LOFT der gelungene Einstieg in ein Third-Person-Konzept, klingen neben anderen Saiten auch andere Seiten an. Raulf wühlt im Souterrain des Klangspektrums oder wirft sich mit der Schulter gegen eine roh verputzte Wall Of Sound, die seine Partner aus dem Nichts hochziehen, er tutet wie ein Dampfer - das Stück wurde entsprechend ‚All Aboard‘ getauft - oder schrillt wie ein Raubvogel. Aber die raue Schale legt bald auch hier ihren weichen Kern offen, eine Innigkeit, in der Schultes Electronics mitpulsieren, während Frith zwischen schroffem Gitarrennoise oder zartem Geplinke offen lässt, wohin das Drifting, das Umherschweifen, führen mag. Schulte kitzelt und kurbelt den Geist aus der Maschine, Frith belässt es nicht bei Tableguitargimmicks, er langt zwischen Geknarze oder verbeulten Glissandos richtig zu. Aber es ist dann wieder Raulf, der an die Herzfasern rührt, auch wenn Schulte das mit Vogelgezwischer und einer Endlosrillenphrase ein wenig ironisiert."



live track 1 live track 2

Dirk Raulf/Sonargemeinschaft 13.12.2007Fred Frith, Konzert mit Sonargemeinschaft 13.12.2007Frank Schulte/Sonargemeinschaft 13.12.2007
Fotos: helmuthergarten.com